„Richard 3“ beginnt dort, wo Shakespeares Original aufhört. Die Schlacht von Bosworth ist entschieden. Richard Gloster verkriecht sich schwerverwundert zwischen den Trümmern des Schlachtfeldes und trifft dort völlig unerwartet auf einen Fremden. Der Raum, in dem Beide sich begegnen, erinnert ihn an den Leichenkeller, in welchem er einst erfolgreich um seine Frau Anna warb. Für Gloster steht fest, er ist das Opfer einer Geiselnahme. Mit allen Mitteln arbeitet er fieberhaft an seiner Befreiung, doch ihm bleibt nicht viel Zeit, denn der Tyrann verblutet. Es gelingt ihm, den Fremden davon zu überzeugen, sich von seiner Frau austauschen zu lassen. Der Preis ist die Offenlegung alle seiner Sünden, Morde und Meineide, die er auf dem Weg zu seiner Herrschaft begangen hatte. Seine Frau taucht tatsächlich auf, doch statt als erhoffte Erlöserin erscheint ihm Anna, gespielt von Susan Hecker, als Femme Fatale und rächender Engel und noch immer ist ihm nicht klar, wer der geheimnisvolle Fremde (Carsten Klemm) ist und was er von Richard Gloster erwartet. Mario Eick spielt unter der Regie von Manuel Harder in diesem atemlosen Kammerspiel den sterbenden Tyrannen.

Spiellänge 95 min